Ist der Bewegungsapparat aus der Balance geraten, wirkt die Schwerkraft belastend auf Gelenke, Knochen und Organe. Um den Druck auszugleichen, reagiert der Körper mit Anpassung: das innere Netz von zähem Bindegewebe ("Faszien") verhärtet sich und festigt die ungesunde Haltung. Die Gelenke verlieren an Beweglichkeit, die Muskeln verspannen sich, die Atmung wird flacher.
Die Faszientherapie befreit den Körper aus seinem Gewebekorsett. Durch sanfte Impulse oder intensive Berührungen mit den Händen spürt die Therapeutin innere Verhärtungen auf, löst Verklebungen und dehnt das Bindegewebe an Kopf, Rumpf, Rücken, Becken, Armen und Beinen.
Die Körpersegmente können in ihre natürliche Position zurückkehren, der Körper richtet sich in der Schwerkraft auf, wird beweglicher und elastischer. Gleichzeitig lernen die Patienten, Haltung und Bewegungen besser wahrzunehmen.
Die Behandlung umfasst in der Regel zehn aufeinander aufbauende Sitzungen, die jeweils einem Thema gewidmet sind: zum Beispiel der Atmung, dem Bodenkontakt oder der Position des Kopfes. Bei der Faszientherapie geht es weniger darum, akute Beschwerden zu lindern. Die Körperarbeit ist vielmehr ein Prozess, um Aufrichtung, Ausdrucksfähigkeit und Beweglichkeit zu fördern.
Dadurch können Beschwerden verringert oder aufgelöst, aber auch Veränderungen auf anderen Ebenen angeregt werden.
Quelle: www.gesundheit.de - Aktualisiert: 19.11.2015 – Autor: Theres Grau